Schellong-Test in München
Fakten zum Schellong-Test
Definition: | Funktionstest zur Untersuchung der Kreislauffunktion |
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Behandlungsdauer: | 5-15 Minuten |
Risiken: | selten Kreislaufbeschwerden |
Ein schwummeriges Gefühl nach schnellem Aufstehen hatte jeder schon mal. Tritt dieses jedoch regelmäßig auf und kommt es dabei zu Benommenheit oder Ohnmachtsanfällen, kann dies ein Anzeichen für eine orthostatische Fehlregulation sein. Im Normalfall ist der Körper in der Lage, Blutdruckschwankungen beim Aufstehen durch die sogenannte Orthostase-Reaktion (Herzschlag wird erhöht, Beinvenen ziehen sich zusammen) auszugleichen. Gelingt dies durch eine Störung nicht, treten die genannten Beschwerden auf.
Mit dem Schellong-Test können wir in unserer privatärztlichen Praxis in München die Reaktionen Ihres Blutdrucks und Herzschlags auf eine Änderung Ihrer Körperpositionen (vom Liegen ins Stehen) unter sicheren Bedingungen untersuchen, bei Bedarf auch mit Belastung in Form von Treppensteigen. Fällt der Test positiv aus und ist die Störung bei Ihnen deutlich ausgeprägt, können wir direkt eine passende Behandlung einleiten oder eine weitere Abklärung veranlassen.

Häufig gestellte Fragen zum Schellong-Test in München
Ein Schellong-Test ist ein relativ einfacher Test, um Kreislauffunktionen zu untersuchen. Deshalb wird er in unserer Praxis in München vor allem bei Personen angewendet, denen häufig schwindelig ist oder die an kurzzeitigen Bewusstseinsverlusten (Synkopen) leiden, für die sich keine andere plausible Ursache finden lässt.
Eine mögliche Ursache für diese Beschwerden ist eine gestörte Orthostase-Reaktion. Die Orthostase-Reaktion bezeichnet die Anpassungsreaktion des Körpers auf Belastung. Wenn wir aus einer liegenden Position schnell aufstehen, sackt das Blut in den Bauchraum und die Venen hinunter zu den Beinen und es droht ein Blutdruckabfall, der orthostatische Hypotonie genannt wird. Um das zu verhindern, zieht der Körper die Blutgefäße schlagartig zusammen und erhöht die Herzfrequenz, damit sich der Blutdruck stabilisieren kann (Orthostase-Reaktion) und es nicht zu einem Schwindel oder sogar einer Ohnmacht kommt.
Die Ursachen für eine orthostatische Hypotonie sind vielfältig und reichen von einem generell niedrigen Blutdruck oder einem niedrigen Blutvolumen über Krampfadern, in denen das Blut beim Aufstehen versackt, bis hin zu einer Fehlsteuerung des vegetativen Nervensystems. Letztere kann durch verschiedene Erkrankungen ausgelöst werden (z. B. Diabetes), ebenso wie Nervenzellschädigungen im Gehirn, die unter anderem bei bestimmten Parkinson-Erkrankungen oder infolge von Alkoholmissbrauch auftreten. Auch bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Diuretika, Blutdruckmedikamente oder Antidepressiva können zu einer orthostatischen Dysregulation und den genannten Symptomen bis hin zur Ohnmacht führen.
Eine spezielle Vorbereitung auf den Test in unserer Praxis NY Höfe in München ist nicht erforderlich. Allerdings ist es wichtig, dass Sie uns in dem Informations- und Beratungsgespräch vorab unbedingt über alle bestehenden Vorerkrankungen und Medikamente informieren, die Sie regelmäßig einnehmen. In diesem Gespräch erläutern wir Ihnen den Ablauf des Tests und klären Sie über mögliche Risiken (Kreislaufbeschwerden) auf.
Idealerweise sollten Sie am Testtag ausreichend getrunken, keine schweren Mahlzeiten zu sich genommen haben und bequeme Kleidung tragen, die die Blutzirkulation nicht einschränkt.
Nicht für alle Personen ist der Schellong-Test geeignet. Abzuraten ist er unter anderem für Personen mit akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. schwere Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen), akutem Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen, instabilen Kreislaufverhältnissen, schweren arteriellen Durchblutungsstörungen oder einer akuten Thrombose. Auch bei schweren neurologischen Erkrankungen, bei Fieber oder akuten Infektionen sowie in einer späten Phase der Schwangerschaft ist von dem Test eher abzuraten. Gerne beraten wir Sie persönlich, ob sich der Schellong-Test für Sie eignet oder eher eine andere Diagnosemethode zur Abklärung Ihrer Beschwerden infrage kommt.
Der Schellong-Test gilt als risikoarmes Verfahren und kann - zumindest in der vereinfachten Version - theoretisch auch zu Hause durchgeführt werden. Allerdings kann das schnelle Aufstehen bei bestimmten Patientengruppen zu unerwünschten Nebenwirkungen wie einem starken Blutdruckabfall bis hin zur Bewusstlosigkeit führen. Deshalb raten wir grundsätzlich von einer selbstständigen Durchführung des Tests zu Hause ab.
Vereinbaren Sie gerne einen Termin in unserer Praxis NY Höfe in München und lassen Sie sich persönlich beraten. Hier können Sie den Test von unserem geschulten medizinischen Personal unter ärztlicher Aufsicht durchführen lassen.
Wie läuft der Schellong-Test ab?
Der Schellong-Test untersucht, ob eine leichte körperliche Belastung Veränderungen in der Herzfrequenz und im Blutdruck auslöst. Dies kann Aufschluss darüber geben, ob die Kreislauffunktionen einwandfrei ablaufen oder ob es möglicherweise Probleme hierbei gibt. Um dies zu testen, gibt es zwei Varianten, von denen die erste die Standard-Form ist und die zweite nur bei Bedarf durchgeführt wird:
Schellong 1 (Stehbelastung)
Mit der ersten Variante lassen sich die Kreislauffunktionen bei Stehbelastung testen. Hierzu legen Sie sich zunächst auf eine Untersuchungsliege und entspannen sich. Dann messen wir Ihren Blutdruck und Puls und wiederholen diese Messung in den nächsten 5-10 Minuten in jeder Minute. Nach der letzten Messung fordern wir Sie auf, schnell aufzustehen, messen dann sofort erneut (Sofortmessung) und bitten Sie dann für 5-10 Minuten sicher, ohne sich abzustützen oder festzuhalten, stehen zu bleiben. Auch in dieser Zeit messen wir in jeder Minute Ihren Blutdruck und Puls.
Falls Ihnen dabei unwohl ist, Sie Schwindel verspüren, zittern oder stark schwitzen oder andere Beschwerden wie zum Beispiel Ohrensausen, Sehstörungen oder Übelkeit auftreten, teilen Sie uns dies bitte unverzüglich mit. Sämtliche Auffälligkeiten werden genau dokumentiert und bei der Auswertung berücksichtigt.
Schellong 2 (Treppensteigen)
Bei der zweiten Variante werden Sie nach dem Liegen und den dabei durchgeführten Blutdruck- und Pulsmessungen aufgefordert, zwei Mal zügig 25 Treppenstufen auf und ab zu laufen. In den folgenden 10 Minuten werden Ihr Blutdruck und Puls minütlich gemessen.
Wie wird der Schellong-Test ausgewertet?
Bei der Auswertung werden die Blutdruck- und Pulswerte im Liegen und Stehen bzw. nach Belastung miteinander verglichen. Eine grafische Darstellung der Messwerte erleichtert die Auswertung.
Besonders aufschlussreich ist der sogenannte Sofortwert, also der Wert unmittelbar nach dem Aufstehen. Er zeigt an, ob die Regulation des Kreislaufs (Orthostase-Reaktion) nach einem Positionswechsel oder leichter Belastung gut funktioniert.
Bei einer gesunden Orthostase-Reaktion ist zu erwarten, dass der systolische Blutdruck (1. Wert) leicht abfällt und der diastolische Blutdruck (2. Wert) leicht zunimmt.
Fällt der systolische Blutdruck in den 3 Minuten nach dem Aufstehen dagegen um mindestens 20 mmHg oder der diastolische Blutdruck um mindestens 10 mmHg ab, gilt das Testergebnis als auffällig bzw. pathologisch (krankhaft), insbesondere wenn zusätzlich Beschwerden aufgetreten sind. Bei einem positiven Schellong-Test ist oft auch der Anstieg der Herzfrequenz auffallend klein und liegt bei weniger als 10 Schlägen pro Minute.
Wichtig: Der Schellong-Test kann bestätigen, ob eine Kreislaufstörung bzw. orthostatische Hypotonie vorliegt. Er kann aber keine Aussagen über die Ursachen für diese Störung liefern. Hierfür sind weitere Untersuchungen nötig, über die wir Sie in unserer Praxis NY Höfe in München gerne beraten.
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